Der Hunger kam zuerst

PRESSEINFORMATION – 7.8.2020

In Südafrika entwickelt sich durch die Corona-Krise eine humanitäre Notlage. Helga Josche und ihr Team von EKUKHANYENI erleben diese hautnah.

Die Wilnsdorferin Helga Josche lebt seit über zehn Jahren in Südafrika in der Nähe von Durban. In dieser Zeit hat sie sich vor Ort für die Ärmsten der Armen engagiert. Über die Notlage der Kinder und ihre Arbeit hat Helga Josche bereits bei vielen Benefizveranstaltungen in der Region berichtet. Durch Auftritte im Fernsehen ist sie mittlerweile auch über die Grenzen des Siegerlandes hinaus bekannt.

Helga Josche hat in Südafrika mehrere Kindertagesstätten und eine Schule gegründet. Es sind Projekte, die ans Herz gehen, denn der überwiegende Teil der Kinder sind Aids-Waisen.

Ende März erreichte der Corona Virus auch Südafrika. Helga Josche war klar, dass sie ihre Schützlinge nicht allein lassen wollte. Sie sorgte sich um die gesundheitlichen Folgen der Pandemie für die Kinder in der Schule und in den Tagesstätten, aber auch um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Doch es kam anders: Das Auswärtige Amt forderte sie auf, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Innerhalb weniger Tage musste sie sich trennen von ihren geliebten Projekten, ohne zu wissen, wann sie ihre Kinder wiedersieht.

Sie hat jedoch vorgesorgt und sichergestellt, dass die Mitarbeiter von Ekukhanyeni in Südafrika in dieser schweren Zeit weiterhin über Geld verfügen können. Mit dem örtlichen Supermarkt hat sie vereinbart, dass das Team dort jederzeit einkaufen und die notwendigen Lebensmittel für das Mittagessen der Kinder besorgen kann.

Südafrika verhängt Ende März einen der radikalsten Lockdowns weltweit. Doch wie wir heute aus den Medien erfahren, ohne Erfolg. Die Infektionszahlen steigen in Südafrika ins Unermessliche und der Höhepunkt scheint noch längst nicht erreicht. Es ist eine humanitäre Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß. Denn den Menschen fehlt es an allem: an Nahrung, Seife, Hygieneartikel und Mund-Nasen-Masken. Das Gesundheitssystem ist an den Grenzen seiner Möglichkeiten.

Mehr Menschen sterben an Hunger als an Corona

Helga Josche ist sehr beunruhigt über die katastrophale gesundheitliche und wirtschaftliche Situation. Denn es sind nicht allein die Infektionen, an denen die Menschen leiden. Die indirekten Folgen sind nicht weniger dramatisch: Durch den strengen Lockdown können viele Südafrikaner nicht zur Arbeit gehen. Sie verdienen somit kein Geld, um ihren Hunger zu stillen. So kommt es, dass derzeit in Südafrika mehr Menschen an Hunger sterben als an den direkten Folgen einer Corona-Infektion. Mit der Hungersnot steigt wiederum die Kriminalität im Land an: Manche sehen keinen anderen Weg, als sich mit Gewalt das zu holen, was sie benötigen.

Trotz der Sorge um ihre Freunde und Schützlinge vor Ort weiß Helga Josche auch, dass sie von der Heimat aus im Augenblick mehr für ihre Kinder erreichen kann als vor Ort. In Südafrika dürfte sie noch nicht einmal ihr Grundstück nicht verlassen.

Sie steht über Messenger-Dienste täglich in Kontakt mit den Betreuern ihrer Kindertagesstätten und ist immer informiert über die neuesten Entwicklungen. Ihr Team packt vor Ort täglich kleine Hilfspakete mit Lebensmitteln und verteilt diese an die Familien. Es ist ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber unverzichtbar, um den Hunger und die Armut in ihrer Wahlheimat etwas aufzufangen.

Spenden weiterhin nötig

Um die Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht erhalten zu können, ist das Team von Ekukhanyeni weiterhin auf Spenden angewiesen. Die gesundheitlichen Auswirkungen des Corona-Virus werden die Helfer vor Ort nicht mindern können, aber sie können dafür sorgen, dass zumindest die Kinder in ihrer unmittelbaren Umgebung von der großen Hungersnot verschont bleiben.

Viele Urlauber aus dem Siegerland haben die atemberaubende Schönheit Südafrikas und die liebenswerten Menschen vor Ort bereits kennengelernt. Helga Josche und ihr Team wünschen sich, dass diese Personen auch jetzt dieses Land nicht im Stich lassen und die Kinder mit einer kleinen Spende unterstützen.

Spendenkonto:

Volksbank in Südwestfalen eG
IBAN : DE77 4476 1534 4105 0039 00

Mehr Informationen:

Einen guten Eindruck über die Arbeit in Südafrika vermittelt ein Beitrag der ARD vom 13. Mai 2020: In einer Folge von „Verrückt nach Meer“ besucht ein junges Ehepaar aus Deutschland Helga Josche und ihre Projekte. In der ARD Mediathek unter „verpasste Sendung“ kann die Folge „Nervenkitzel in Durban“ aufgerufen werden.

Fotos von der Übergabe von Lebensmittelspenden:

Aus Spendengeldern wurden die ärmsten Familien mit Lebensmitteln versorgt. Die Übergabe fand vor der neuen Schule in Oswathini statt.

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